Synthese von Naturgeräuschen
Die folgenden Beispiele
sollen zeigen, wie Naturgeräusche synthetisch erzeugt
werden können.
Dabei sollen auch erste Schritte bei der Erstellung eines
Instruments mit Hilfe eines modularen Synthesizers verdeutlicht
werden.
Meeresbrandung
Welle1.ens
(Ensemble für Native Instruments Reaktor)
|
Beim Ensemble Welle1
für Reaktor von Native
Instruments handelt es sich um die einfachste Lösung
zur Synthese einer Meereswelle. Rauschen muss dabei
händisch mit dem Regler "Ampl" im Pegel
beeinflusst werden.
Beachten Sie auch die Structure des Instruments!
Dieser einfache Fall besteht nur aus einem Noise-Oszillator,
dessen Ampituden mit dem Regler "Ampl" gesteuert
wird.
|
Welle2.ens
(Ensemble für Native Instruments Reaktor)
|
Im
Ensemble Welle2 wurde die händische Steuerung der
Amplitude durch eine Hüllkurve ersetzt, die nur über
die Phasen Attack und Decay verfügt. Allerdings muss
in regelmäßigen Abständen eine Taste der
Computer-Tastatur oder eines externen MIDI-Keyboards gedrückt
werden.
Beachten Sie wieder die Structure des Ensembles. |
Welle3.ens
(Ensemble für Native Instruments Reaktor)
|
Im
Ensemble Welle3 genügt es, eine Taste der Computertastatur
gedrückt zu halten. Dieser Tastendruck startet
einen LFO, dessen Frequenz mit dem Regler "Wiederholen"
eingestellt werden kann. Der LFO erzeugt ein Pulssignal,
das die AD-Hüllkurve immer wieder auslöst.
Beachten
Sie wieder die Structure des Ensembles!
|
Welle4.ens
(Ensemble für Native Instruments Reaktor)
|
Bis
jetzt wurde die Meeresbrandung nur durch Modulation
der Amplitude des Noise-Oszillators erzielt. Durch den
Einsatz eines Filters kann der Klangeindruck verbessert
werden. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Einstellungen
für die Grenz- und Resonanzfrequenz des Filters,
die mit den Reglern "F Cutoff" und "Reson"
eingestellt werden können. Durch geeignete Einstellungen
dieser Werte können näherungweise unterschiedliche
Beschaffenheiten (Kiesel, Sand etc.) des Strandes nachgebildet
werden.
Beachten Sie wieder die Structure des Ensembles!
|
Welle5.ens
(Ensemble für Native Instruments Reaktor)
|
Die
Klangfarbe einer Meeresbrandung ist nicht konstant sondern
ändert sich näherungsweise mit der Hüllkurve
der Amplitude. Deshalb lässt sich eine weitere
Verbesserung des Klangbildes durch eine Hüllkurvenmodulation
der Filterfrequenz erzielen. Die Stärke dieser
Modulation kann mit dem Regler "Hk->Filter"
eingestellt werden.
Beachten Sie wieder die Structure des Ensembles!
Überlegen Sie sich weitere Verbesserungsmöglichkeiten.
|
Wind
Wind.ens
(Ensemble für Native Instruments Reaktor)
|
Da
das Heulen des Windes ebenfalls ein rauschhaftes Signal
ist, dient wieder ein Noise-Oszillator als Signalquelle.
Das Geräusch ist aber eher schmalbandig, und es kann
näherungsweise eine Tonhöhe angegeben werden.
Das Rauschen wird daher mit einem Bandpass, der eine hohe
Resonanz aufweist, gefiltert.
Diese ungefähre Tonhöhe ändert sich fortwährend
mehr oder weniger stark. Der Rythmus dieser Änderungen
ist unregelmäßig. Diese Eigenheit des nachzubildenden
Geräuschs kann mit einem sich langsam ändernden
Zufallsgenerator simuliert werden. Der Slow-Random-LFO
liefert Werte im Intervall [-1,+1], wenn der Regler "Stärke"
auf Eins gestellt wird. Andernfalls erhält man enstsprechend
kleinere Werte. Die Filtergrenfrequenz soll um die mit
dem Regler "F Cutoff" einstellbare Frequenz
schwanken. Daher wird diese zuerst mit dem Ausgang des
Slow-Random-LFOs multipliziert und dann zu dem so erhaltenen
Wert addiert.
Beachten Sie wieder die Structure des Ensembles! |
Weitere
Informationen zur Synthese von Naturgeräuschen finden im
Buch
Audiodesign
von Hannes Raffaseder
Fachbuchverlag
Leipzig im Carl-Hanser-Verlag
ISBN 3-446-21828-9
|